Sky du Mont (eigentl. Marco Claudio Cayetano Neven du Mont; * 20. Mai 1947 in Buenos Aires, Argentinien), früher auch Sky Dumont, ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher und Autor.

Leben

Herkunft und Ausbildung

Sky du Mont stammt aus der Verlegerfamilie DuMont. Sein deutsch-russischer Vater, der Verleger Klaus Christian Bremme (1921–2013), und seine englische Mutter Chiquita Neven du Mont (1921–2018) waren im Zweiten Weltkrieg vor den Nazis nach Argentinien geflohen. Er musste einen spanischen Namen bekommen, weil dies unter Präsident Juan Perón Gesetz war. Den Spitznamen „Sky“ verdankt er seinem Bruder, der „Cay“ (für Cayetano) nicht aussprechen konnte. Die Eltern ließen sich scheiden, als du Mont vier Jahre alt war. 1952 zog die Mutter mit ihm zurück nach Europa. Seine Schulzeit verbrachte er in London, seine Matura machte er in der Schweiz. Im Besitz einer Arbeitserlaubnis (work permit) für das Vereinigte Königreich, war du Mont in jungen Jahren als Immobilienmakler in London tätig. Nach einer Zurückweisung bei der Wiedereinreise nach England zog er mit 22 Jahren dauerhaft nach München.

Karriere

Nach dem Besuch einer Schauspielschule in München übernahm du Mont 1971 erste Rollen am Theater und beim Fernsehen. Er wirkte in der Folgezeit in zahlreichen nationalen Film- und Fernsehproduktionen mit, wie Der Winter, der ein Sommer war (1976), Das Boot (1981) oder Manila (2000). Mit Otto Waalkes arbeitete er u. a. für die Filme Otto – Der Film (1985) und Otto’s Eleven (2011) zusammen. 2014 besetzte ihn Su Turhan in dem Märchenfilm Die drei Federn als Fürst Gundolf in der Hauptrolle. Er spielte darüber hinaus wiederholt Gastrollen in mehreren Fernsehserien und -reihen, u. a. in Der Kommissar, Der Alte, Derrick, Wolffs Revier, Adelheid und ihre Mörder, Forsthaus Falkenau, Polizeiinspektion 1, Zwei Münchner in Hamburg, Unser Charly, Siska und Arme Millionäre.

In seinen internationalen Engagements spielte du Mont u. a. an der Seite von William Holden, Gregory Peck, Rod Steiger, Lee Marvin und Anthony Quinn sowie mit Tom Cruise und Nicole Kidman in Stanley Kubricks Eyes Wide Shut. Zudem war er an 59 Folgen der US-amerikanischen Krankenhaus-Serie General Hospital beteiligt. Für seine Rolle in Michael Herbigs Komödie Der Schuh des Manitu wurde er 2001 mit dem Bambi und dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet. Für seine Mitwirkung in Herbigs Komödie (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 erhielt er im Jahr 2004 erneut einen Bambi und einen Deutschen Comedypreis.

Ab Mai 2000 moderierte du Mont zwei Jahre lang das VIP-Journal Sky Lights im SWR Fernsehen. 2016 begann du Mont die Mystery-Fernsehserie Haunted – Seelen ohne Frieden des Privatsenders TLC Deutschland zu moderieren. Die Serie geht angeblichen paranormalen Aktivitäten im deutschsprachigen Raum nach. Seit 25. Februar 2022 ist er Sprecher der Mystery Doku-Reihe Nightwatch – Jenseits der Angst auf TLC.

2003 veröffentlichte er seinen ersten Roman Prinz und Paparazzi. Es folgten fünf weitere Romane sowie ein Kinderbuch Sophies Weihnacht. Sein Roman Jung sterben ist auch keine Lösung erschien 2018.

Ab 2006 war er als Nachfolger von Manfred Steffen als Erzähler der britischen Kinderserie Thomas und seine Freunde ab der achten Staffel bis zur zwanzigsten Staffel im Jahr 2017 zu hören.

Sky du Mont ist auch als Synchronsprecher und Sprecher in Werbespots, Kinotrailern und Dokumentationen (z. B. Eisbär, Affe & Co.) zu hören. Er übernahm seit 2011 in einigen Vorstellungen die Sprecherrolle im Musical The Rocky Horror Show. Darüber hinaus ist du Mont Sprecher des seit 2021 erscheinenden Podcasts Tatort Deutschland aus dem Hause Springer.

Sky du Mont verkörpert im Film vorwiegend distinguierte Wissenschaftler, Ärzte, Gutsherren, oftmals mit halbseidenem Hintergrund.

Politisches und soziales Engagement

Du Mont engagiert sich für die Tierrechtsorganisation PETA, für die Felix Burda Stiftung, bei Make-A-Wish Deutschland und unterstützte in der Vergangenheit wiederholt World Vision Deutschland und die McDonald’s Kinderhilfe. Sky du Mont engagierte sich 2009 für die Bürgerinitiative Wir wollen lernen.

Er war seit 2009 Mitglied der FDP und engagierte sich in Wahlkämpfen für Hinnerk Fock und Guido Westerwelle. Im Wahlkampf zur Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008 spielte er in einem Wahlwerbespot der Partei. Anfang 2018 trat er aus der Partei aus. Als Grund dafür nannte er den Abbruch der Sondierungen für eine Regierungskoalition mit CDU und Grünen nach der Bundestagswahl 2017 durch die Partei.

Privates

1972 heiratete du Mont in erster Ehe die Schauspielerin Helga Lehner. Er trennte sich von ihr, als er die französische Schauspielerin Diane Stolojan kennenlernte, die er 1992 heiratete. Sie bekamen einen Sohn und ließen sich 1995 wieder scheiden. Von 1995 bis 2000 war du Mont in dritter Ehe mit der Schauspielerin Cosima von Borsody verheiratet. Im September 2000 heiratete er in vierter Ehe Mirja Becker. Mit ihr trat du Mont 2005/2006 als Teil der Stammbesetzung der Spielshow Typisch Frau – Typisch Mann auf. Beide lebten gemeinsam in Hamburg-Rissen. Sie haben gemeinsam eine Tochter (* 2001) und einen Sohn (* 2006). Im Juli 2016 gab Sky du Mont die einige Monate zurückliegende Trennung von seiner Frau bekannt. Seit 2022 ist er mit der österreichischen Journalistin Julia Schütze (* 1976) liiert.

Du Mont lebt in Hamburg-Nienstedten und in Sankt Pölten.

Kontroversen

Im November 2022 löste er mit der Behauptung, in der Milchwirtschaft lasse man Kälber systematisch verenden, in der Sendung 3 nach 9 während einer Buchvorstellung Unmut in der Landwirtschaft aus. Landwirtschaftsverbände sprachen von Unwahrheit und Verleumdungen und kündigten eine Unterlassungsklage an. Selbst ein Tierschutzverband erklärte, dass ihm von der von Du Mont behaupteten Praxis kein Fall bekannt sei. Nach einer Einladung des Landvolks auf einen familiengeführten Milchviehbetrieb im Landkreis Northeim, wo er sich über die Tierhaltung informierte, entschuldigte sich du Mont für seine in der Sendung gemachten Aussagen und bedauerte sie.

Filmografie

Fernsehfilme

Fernsehserien

Fernsehauftritte (Auswahl)

Sprecheraufgaben (Auswahl)

  • 1972: Diamanten-Killer (als Max Stein)
  • 1974: Die sieben goldenen Vampire (als Leyland Van Helsing)
  • 1975: Dick und Doof – Schrecken der Kompanie (als Doktor, Neusynchronisation)
  • 1975: Auge um Auge (als Pardi)
  • 1976: Günstling einer Königin (als Captain Armand, Neusynchronisation)
  • 1976: Das Geheimnis von Malampur (als John Withers, Neusynchronisation)
  • 1976: Die letzte Rechnung schreibt der Tod (als Walter)
  • 1977: Wüstenfüchse kennen kein Erbarmen (als Sergeant)
  • 1978: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (als Hans von Selbitz)
  • 1978: Rendezvous mit einer Leiche (als Herbert Little)
  • 1979: Bruce Lee Seine besten Kämpfe (Erzähler)
  • 1979: Mount Everest – Todeszone (Erzähler)
  • 1980: Dr. Heckyl und Mr. Hype (als Clutch Cooger)
  • 1980: Ein nackter Po im Schnee (als Der Sarde)
  • 1980: Der Tag der Cobra (als Silvestri)
  • 1980: Die Unzähmbare (als Hausgeist)
  • 1981: Oase der gefangenen Frauen (als Kommissar Dupont)
  • 1983: Jack Dempsey – Ein Mann wird zur Legende (als Gene Normile)
  • 1986: Herkules in New York (Erzähler)
  • 1987: Happy New Year (als Kurator)
  • 1990: Der Tiefe Sumpf des Südens (als Barry Fontenot)
  • 1993: Frisch vom Band: Ihr neuer, kleiner Mercedes (12:52 Min., ca. 1993, Beigabe auf Kassette mit Erläuterungen zur damals neu erschienen C-Klasse, Typ W202)
  • 1998: Explodiert (als Alien-Kommandant)
  • 1999: Eyes Wide Shut (als Sandor Szavost)
  • 2001: Der Schuh des Manitu (als Santa Maria (Sprache))
  • 2005: Die Reise der Pinguine – Erzähler der Dokumentation
  • 2007: Die zehn Gebote (als 'Gott')
  • 2007–2017: Thomas und seine Freunde – Erzähler
  • 2008: Schliemanns Erben 2 Folgen – Sprecher
  • 2009: Shakes und Fidget
  • 2013: „Der Schlangenbeschwörer“ – Eine musikalische Reise durch die Zauberwelt der Klarinette von Kim Märkl – Erzähler
  • 2013: Das Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte – Erzähler
  • 2013: Der große Gatsby – Hörbuch
  • 2017: Eisbär, Affe & Co. 41 Folgen als Sprecher
  • 2020: Rhein-Lahn von oben mit Sky du Mont
  • 2022: Das große Promi-Büßen (Off-Sprecher)
  • 2022: Haunted – Seelen ohne Frieden (Moderator)
  • 2022: Ungeschönt. Alt werden war auch schon mal schlimmer
  • 2023: Last Exit Kur-Oase – Intro zur NDR-Comedy Die Kur-Oase


Bibliographie

Kinderbücher

  • Sophies Weihnacht. Mit Bildern von Sabine Wiemers. Baumhaus Verlag, Ingolstadt 2007. ISBN 978-3-8339-0476-9.

Romane

  • Prinz und Paparazzi. Rowohlt, Reinbek 2003, ISBN 3-499-23318-5, zusammen mit Jörg Mehrwald.
  • Fürsten & Fälscher. Heyne, München 2005, ISBN 3-453-35003-0.
  • In besten Händen. Heyne, München 2007, ISBN 3-453-35030-8.
  • Unsere täglich Krise gib uns heute. Blanvalet, 2011, ISBN 978-3-442-37748-0, zusammen mit Mirja du Mont.
  • Full House: Eine Liebeserklärung an die Chaosfamilie. Bastei & Lübbe, 2012, ISBN 978-3-7857-2448-4.
  • Steh ich jetzt unter Denkmalschutz? Älterwerden ist nichts für Spaßbremsen. Bastei & Lübbe, 2016, ISBN 978-3-404-60843-0.

Hörbücher

  • 2022: Ungeschönt. Alt werden war auch schon mal schlimmer. (Autorenlesung, Audiobuch (Verlag)/Audible)

Auszeichnungen

  • 2001: Deutscher Comedypreis für seine Rolle im Film Der Schuh des Manitu
  • 2001: Bambi für seine Rolle im Film Der Schuh des Manitu
  • 2001: E&E Excellence Award
  • 2004: Deutscher Comedypreis für seine Rolle im Film (T)Raumschiff Surprise – Periode 1
  • 2004: Bambi: Sonderpreis der Jury für seine Rolle im Film (T)Raumschiff Surprise – Periode 1
  • 2006: Ernennung zum „Genießer des Jahres“
  • 2010: Goldenes Schlitzohr
  • 2011: Reinhold-Maier-Medaille
  • 2012: Felix-Burda-Award in der Kategorie „Stars for Prevention“

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 203 als Sky Dumont.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 472 als Sky Dumont.

Weblinks

  • Literatur von und über Sky du Mont im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Sky du Mont bei IMDb
  • Sky du Mont bei filmportal.de
  • Website von Sky du Mont
  • Sky du Mont in der Deutschen Synchronkartei

Einzelnachweise


Sky du Mont Promiflash.de

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